Du suchst einen Wärmespender für Bauchschmerzen oder kalte Füße? Bist du auf der Suche nach einer natürlichen und bequemen Möglichkeit, deine Muskeln zu entspannen oder Schmerzen zu lindern? Dann könnte ein selber genähtes Dinkelkissen genau das Richtige für dich sein! Oder ein Wärmekissen mit einer andern Füllung wie Kirschkerne, Leinsamen oder Lavendel. 😉
In diesem Blogpost werde ich dir zeigen, wie du ganz einfach dein eigenes Wärmekissen nähen kannst. Wir werden gemeinsam durch den gesamten Prozess gehen, von der Auswahl der Materialien bis zur Fertigstellung des Kissens. Ob du bereits Erfahrung im Nähen hast oder ein Anfänger bist, ich werde dir Schritt für Schritt erklären, wie du dein eigenes Dinkelkissen herstellen kannst.
Außerdem beantwortet dieser Beitrag auch viele Fragen, wie z.B.
- Welche Füllungen eignen sich für ein Wärmekissen?
- Wie wird das Dinkelkissen erwärmt?
- Was ist bei der Aufbewahrung deines Kissen zu beachten?
Also lass uns gemeinsam mit dem Nähen loslegen!
Das Schnittmuster
Für das hier gezeigte Dinkelkissen benötigst du ein Rechteck in der Größe von 17cm x 50cm, dabei ist die Nahtzugabe von 1cm schon eingerechnet.
Du kannst das Rechteck entweder von Hand abmessen oder du meldest dich zu unserem Newsletter an. Dann bekommst du den Zugang zur unserer Schnittmuster-Bibliothek, in der du ein Schnittmuster für ein kleines und ein großes Wärmekissen erhältst. Außerdem findest du dort mehr als 15 weitere kostenlose Schnittmuster und Nähanleitungen!
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Das Material
Folgendes brauchst du für das große Dinkelkissen „Dora“:
- Stoff: Zwei Stoffstücke von 17 x 50 cm
- Ca. 1000g Dinkelkörner
- Stoffschere oder Rollschneider
- Stecknadeln
Am besten verwendest du einen Stoff mit natürlichen Fasern ohne Kunststoff-Anteil, damit es sich später problemlos in der Mikrowelle oder dem Backofen erwärmen lässt. Außerdem sollte der Stoff strapazierfähig sein, damit die Füllung gehalten wird und das Kissen lange lebt.
Welcher Stoff?
Es eignen sich z.B. Stoffe aus Naturmaterialien wie (*Partner-/Werbelinks)
Weniger gut eignen sich Stoffe wie Musselin* oder Seide, da sie nicht so fest sind und bei häufiger Verwendung ausreißen würden.
Welche Füllung?
Ich verwende üblicherweise Dinkel als Füllung für meine Wärmekissen, doch es gibt auch viele anderen Füllungen, die du verwenden kannst. Es eignen sich neben fast alle Getreidearten auch beispielsweise auch Kirschkerne, Traubenkerne und Leinsamen.
Hier sind einige Optionen im Detail:
- Kirschkerne: Kirschkerne sind eine beliebte Alternative zu Dinkelkörnern. Sie haben ähnliche Eigenschaften wie Dinkel, sind jedoch größer und fühlen sich härter an. Du kannst sie entweder kaufen oder selber aus Kirschen sammeln. Dazu weichst du die Kirschkerne in Wasser ein und reinigst sie gut. Leider halten sie die Wärme nicht so gut wie Dinkelkerne und sind als Füllung etwas knubbeliger.
- Weizen: Weizen (oder anderes Getreide wie Gerste und Roggen) sind eine weitere Alternative, die sich ähnlich wie Dinkel anfühlen und beim Erwärmen Wärme abgeben.
- Leinsamen und Traubenkerne sind ebenfalls eine beliebte Füllung für Wärmekissen. Sie sind klein und fühlen sich weich an und können aufgrund des hohen Ölanteils auch gut die Wärem speichern.
- Amaranth und Johanniskerne sind sehr klein und geben eine ganz feine Füllung für ein Wärmekissen ab.
- Getrocknete Lavendelblüten haben einen beruhigenden Duft und können helfen, Stress abzubauen. Du kannst sie auch als Beigabe zu anderen Füllungen nehmen.
Wo erhalte ich die Füllung?
Die verschiedenen Füllungen findest du entweder im Supermarkt, im Reformhaus oder im Dorgeriemarkt. Wenn du sie lokal nicht findest, kannst du sie natürlich auch online bestellen. Hier sind beispielsweise einige Links zu Amazon (*Partner/Werbelinks):
Die Preise und die Eigenschaften (z.B. Bio oder nicht) unterscheiden sich zum Teil gewaltig, da lohnt es sich, ein wenig durch die Ergebnisse zu scrollen.
Die Nähanleitung
Als erstes steckst du die zwei Stoffstücke rechts-auf-rechts (die schönen Seiten zeigen zueinander) zusammen.
Dabei zeichnest du am besten jetzt schon gleich die Öffnung ein, durch die du später das Kissen wendest und durch das du die (Dinkel-)Körner einfüllst. Du kannst dabei entweder nur eine Öffnung lassen und die Kammern am Ende nähen, wenn die Körner schon eingefüllt sind (Alternative 1) ODER du machst 4 Öffnungen, für jede Kornkammer eine (Alternative 2). So hast du etwas mehr Arbeit, die Öffnungen wieder zu zu nähen, dafür entfällt aber das Nähen beim gefüllten Kissen, bei dem du immer darauf achten musst, nicht über die Körner zu nähen.
Variante 1 – Vier Öffnungen für die Füllung
Als erstes überträgst du die Markierungen für die Kornkammern an eine der langen Seiten des Dinkelkissen. Nun zeichnest du z.B. mit kleinen Kreuzen zwischen den Trennlinien jeweils eine Öffnung ein, durch die du später den Dinkel einfüllen wirst. Eine dieser Aussparungen ist auch die Wendeöffnung, diese machst du ca. 7-8 cm groß, bei den anderen Öffnungen reichen 3-4cm.
Das Kissen wird mit einem normalen Gradstich zugenäht. Dabei lässt die die eingezeichneten Öffnungen frei.
Durch die größte Öffnung wendest du den Stoff.
Nun empfiehlt es sich, das Kissen nochmal ordentlich zu bügeln. Achte darauf, die Nahtzugaben an den Öffnungen dabei sauber nach innen zu klappen.
Durch das Bügeln hat der Stoff später keine Falten und die Öffnungen lassen sich einfacher zunähen.
Im nächsten Schritt nähst du die Kammern mit einem Gradstich. Der Anfang und das Ende der Nähte sollten dabei gesichert sein.
Durch die Öffnungen im Kissen füllst du jetzt den Dinkel mit einem Trichter ein. Wenn sich die Dinkelkörner verklemmen, hilft es, den Trichter ein wenig zu schütteln.
Nun nähst du die Wendeöffnung zu. Die einfachste Methode ist es wie hier im Bild, Kante mit den Öffnungen von außen mit einem Gradstich zu schließen, denn mit passender Garnfarbe fällt diese Naht kaum auf. Wenn du möchtest, dass die Öffnung überhaupt nicht nicht sichtbar ist, kannst du von Hand den Matratzenstich verwenden.
Nun bist du fertig!
Variante 2 – Eine einzige Öffnung für die Füllung
Bei dieser Alternative verschiebst du die Komplikation ans Ende des Nähens. Du füllst alle Dinkelkörner auf einmal durch die Wendeöffnung ein und nähst danach erst die Kammern, was etwas Aufmerksamkeit erfordert, damit du nicht aus Versehen über ein Dinkelkorn nähst und deine Nadel zerbrichst. 🙂
Als erstes zeichnest du eine Wendeöffnung auf deinen Stoff.
Nun nähst du das Kissen mit einem einfachen Gradstich zu:
Das Wärmekissen wird nun durch die Wendeöffnung gewendet.
Damit das Ergebnis schön ordentlich wird, empfiehlt es sich nun, das Kissen nochmal richtig gut zu bügeln. So hat es später keine Falten und die Öffnung für die Körner lässt sich sauber schließen.
Bei der Wendeöffnung solltest du darauf achten, dass die Nahtzugaben ordentlich nach innen gefaltet sind.
Durch diese Öffnung(en) füllst du nun den Dinkel mit einem Trichter ein. Manchmal verklemmen sich die Dinkelkörner, dann hilft es, den Trichter ein wenig zu schütteln.
Nun nähst du die Wendeöffnung zu. Die einfachste Methode ist es wie hier im Bild, die Öffnung von außen mit einem Gradstich zu schließen. Wenn du möchtest, dass die Öffnung nicht sichtbar ist, kannst du von Hand den Matratzenstich verwenden.
Die Körner werden jetzt entlang der Nahtlinie nach links und rechts weggeschoben.
Stelle wirklich sicher, dass entlang der Trennlinie der Körnerkissen kein Korn mehr liegt. Das geht beispielsweise ganz gut mit einem Handmaß.
Auch beim Nähen musst du darauf achten, dass kein Dinkelkorn unter den Nähfuß kommt, denn sonst könnte deine Nähnadel brechen.
Gegebenefalls reicht es aus, mit dem Finger zu prüfen, dass kein Dinkelkorn zwischen den Stofflagen liegt.
So sieht die Naht aus, die die zwei Körnerkammern voneinander trennt.
Wenn du alle drei Nähte für die Körnerkammern genäht hast, bist du auch schon fertig!
Häufige Fragen / FAQs
Hier findest du die Antworten auf einige häufige Fragen rund um die Handhabung und die Füllung von selber genähten Wärmekissen.
Wie wärmst du das Dinkekissen auf?
Es gibt mehrere Optionen, das Dinkelkissen aufzuwärmen.
Option 1: Mikrowelle
Persönlich erwärem ich unsere Dinkelkissen immer in der Mikrowelle. Bei dem Dinkelkissen, das nach dieser Anleitung genäht wirde, stelle ich unsere Mikrowelle für 90 Sekunden auf 800Watt.
Wie lang du dein Kissen in die Mikrowelle legen solltest, hängt aber sowohl von deiner Mikrowelle als auch davon ab, wie warm du es persönlich haben möchtest.
Option 2: Backofen
Auch im Backofen kannst du das Kissen erwärmen. Dazu wärmst du den Backofen auf 70 Grad und legst das Kissen 10-15 Minuten auf ein sauberes Backblech.
Option 3: Heizkörper
Wenn du weder Mikrowelle noch Backofen verwenden möchtest, kannst du das Kissen auch einfach auf eine Heizung legen und warten, bis es warm geworden ist.
Wie warm sollte das Dinkelkissen sein?
Wie stark du das Dinkelkissen erhitzt, hängt von deinen persönlichen Vorlieben ab und davon, was die Verwendung für das Kissen ist. Bei Babys solltest du besonders vorsichtig sein und das Kissen nur handwarm werden lassen. Auch für meine Kinder mache ich das Kissen nicht so warm wie für mich – denn ich persönlich mag das Kissen so richtig schön warm!
Aber Achtung: Gelegentlich kommen wohl Verbrennungen mit Wärmekissen vor!
Grundsätzlich würde ich dir empfehlen, dich vorsichtig an die Zieltemperatur anzunähern, vor allem mit einem neuen Kissen. Du steckst dein Wärmekissen also beispielsweise erstmal nur 30 Sekunden in die Mikrowelle und testest danach, wie warm es ist. Wenn es noch zu kühl ist, wärmst du es Schritt für Schritt jeweils weitere 10 Sekunden auf.
Außerdem kannes sein, dass die Dauer der Erwärnung auch damit zusammenhängt, wann das Kissen zuletzt benutzt wurde. Mir scheint, dass ein Kissen, das länger nicht mehr benutzt wurde, schneller warm wird als ein Kissen, welches ständig in Benutzung ist. Meine Vermuting ist, dass das damit zusammenhängt, wie viel Feuchtigkeit in den Körnern gespeichert ist. Wenn du es ständig erhitzt, entweicht die Feuchtigkeit und das Kissen wird nicht so schnell warm.
Was sind die Vorteile von Dinkelkissen?
- Wärme entspannt: Du kannst Dinkelkissen verwenden, um Schmerzen und Muskelverspannungen zu lindern. Auch bei Bauchschmerzen wirken sie manchmal Wunder.
- Einschlafhilfe: Gehörst du auch zu den Menschen, die abends beim Einschlafen oft kalte Füße haben? Das ist nicht nur unangenehm, kalte Füße können auch das Einschlafen verzögern. Daher sind Dinkelkissen eines meiner beliebtesten Einschlafhilfen.
- Beruhigende Wirkung: Das Gewicht und die Wärme des Dinkelkissens können gerade bei Kindern beruhigend wirken.
- Anpassungsfähigkeit: Die Dinkelkörner passen sich dem Körper an und bieten eine gleichmäßige Wärmeverteilung, egal ob du es am Bauch, Nacken oder den Beinen anwendest.
- Verwendung als „Kühl-Akku“: Wir haben meistens ein kleines Dinkelkissen im Tiefkühlfach und holen es raus, wenn eines der Kinder sich etwas angestoßen hat. Damit das Kissen nicht dreckig wird, lege ich es in einen Gefrierbeutel. Für kleinere Kinder solltest du das Kissen jedoch nur in den Kühlschrank legen.
- Langlebigkeit: Dinkelkissen sind langlebig und können bei pfleglicher Behandlung über Jahre hinweg verwendet werden, ohne ihre Form oder Funktion zu verlieren.
- Umweltfreundlichkeit: Da Dinkelkörner ein nachhaltiges und biologisch abbaubares Material sind, sind Dinkelkissen umweltfreundlich und eine gute Alternative zu synthetischen Produkten.
Haben Dinkelkissen auch Nachteile?
Obwohl Dinkelkissen viele Vorteile haben, sind sie nicht jedermanns Sache.
- Geruch: Einige Menschen mögen den Geruch von Dinkelkissen nicht. Da die Dinkelkörner natürliche Produkte sind, haben sie einen charakteristischen Geruch, der nicht für jeden angenehm sein kann. Mein Mann nennt Dinkelkissen beispielsweise immer „Stinkelkissen“, meine Kinder mögen den Geruch jedoch. 🙂
- Unbequem: Dinkelkissen können für manche Menschen unbequem sein. Obwohl sie sich dem Körper anpassen, können sie auch als zu schwer oder zu hart empfunden werden.
- Nicht waschbar: Dinkelkissen sind nicht waschbar, da sie aus natürlichen Körnern bestehen. Wenn du dein Wärmekissen waschen möchstest, kannst du es mit Kirschkernkissen füllen, denn Kirschkerne können vorsichtig von Hand gewaschen werden.
- Gefahr von Schimmelbildung: Wenn Dinkelkissen feucht werden, kann es zu Schimmelbildung kommen, insbesondere wenn sie nicht vollständig getrocknet werden. Deshalb bewahre das Kissenam am besten an einem trockenen Ort auf.
- Vereinzelt berichten auch manche von einem Befall durch Schädlinge wie Lebensmittel-Motten. Solange du dein Kissen regelmäßig benutzt, kann das nicht passieren, denn die Schädlinge und ihre Eier werden in der Mikrowelle oder im Backofen abgetötet. Wenn du dein Kissen länger nicht benutzt, kannst du eventuell darüber nachdenken, es luftdicht zu verschließen, z.B. in einen Gefrierbeutel, oder es trocken und kühl zu lagern. Wobei ich selber das Problem nie hatte, auch wenn ich mein Dinkelkissen einfach normal im Schrank lagere.
So, und nun wünsche ich dir viel Spaß beim Nähen deines Dinkelkissens! Wenn du noch irgendwelche Fraqgen oder Kommentare hast, dann mede dich einfach – entweder hier in den Kommentaren oder per Mail. Die Adresse findest du im Impressum.
Viele liebe Grüße,
Cailin
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Teilnahme an der Linkparty für kostenlose Schnittmuster.
Marianne Reitbauer-Laatsch meint
ich nähe beim langen Dinkelkissen noch links und rechts ein Bald wie bei einer Schürze an, dann kann ich es an den Rücken binden und rumlaufen
cailin meint
Das ist ja eine gute Idee! 🙂
FB meint
Ich habe für mein Dinkelkissen einen Überbezug genäht . Den kann man immer waschen und das Körnerkissen bleibt schön sauber. LG FB