Wie gut passt denn bei euch Kinderkleidung, die nach „Standardmaßen“ entworfen wurde? Zuhause merke ich, wie unterschiedlich die gleiche Kleidung — passend zur jeweiligen Körpergröße — an unseren Kindern sitzt: Der Große ist schmal, unsere Kleine ist eher ein Wonneproppen. Hosen, die dem Großen früher viel zu weit waren, sitzen nun bei der jungen Dame am Bauch sehr fest. Dabei sind beide Kinder gewichtsmäßig im ganz normalen Bereich, da gibt es sicherlich noch extremere Fälle.
Es ist ja auch ein Dilemma, die Kleidergrößen für Kinder orientieren sich ausschließlich an der Körpergröße, sie sind also vollkommen unabhängig vom Gewicht. Dabei sind Kinder sehr unterschiedlich gebaut, neugeborene Babys z.B. wiegen laut der WHO Gewichtskurve mehrheitlich zwischen 2,4kg und 4,4kg, das ist eine riesige Spanne!
Zum Vergleich: Die Kleidergrößen für Frauen sind typischerweise auf eine Körpergröße von 1,68m ausgelegt. Hätten wir das gleiche System für Frauen wie für Kinder, müssten alle Frauen mit einem Gewicht von 50kg bis 90kg die gleiche Kleidergröße „168“ tragen. Wie das wohl aussähe…
Letzthin hatten wir wieder so einen Fall von viel zu engen Hosen, aber zum Glück gibt es eine ebenso einfache wie geniale Lösung für das Problem. Der Maus habe ich aus einem ausrangierten T-Shirt eine Leggings genäht und verwendete als Schnittmuster eine aussortierte Kaufleggings. Ich war stolz auf das neu genähte Kleidungsstück und habe gleich ein Foto gemacht:
Mein Mann und mein Sohn waren mit der Leggings allerdings überhaupt nicht einverstanden. Sie erzählen eine, wie sie meinen, herzzerreißende Geschichte: Sie saßen mit der Kleinen in der Spieleecke, als die Maus plötzlich ohne Grund anfing zu weinen. Die Beiden haben alles probiert, um sie zu beruhigen, aber nichts half. Erst als mein Mann die Leggings ausgezogen hat, hörte die Maus endlich auf zu weinen. „Die Hose ist viel zu eng!“ musste ich mir anhören. Solch engen Hosen gehören schnellstens entsorgt, sagten die Beiden mit Nachdruck.
Ob es wirklich so war? Ich weiß es nicht, die Geschichte scheint mir etwas übertrieben. Aber das Gummi an der Leggings ist tatsächlich fest und wenig dehnbar und der Maus sind viele Hosen recht eng. Da war diese hier keine Ausnahme. Hier ist ein Foto des „schuldigen“ Gummis:
Damit die Kleine nicht so schrecklich leiden muss (und um zu verhindern, dass die Hose im Müll landet), habe ich bei der besagten Leggings kurzerhand zur Schere gegriffen und die Gummis abgeschnitten. Statt dessen habe ich ein farblich passendes (oder eher: farblich abgesetztes 🙂 ) Bündchen angenäht. Das Ergebnis gefällt mir gut.
Und nun lacht die Kleine wieder, wenn sie mit dem Papa und dem großen Bruder in der Spieleecke sitzt und mein Mann muss nicht mehr über die Hosen schimpfen.
Mittlerweile schneide ich auch regelmäßig die Gummis von gekauften Hosen, Röcken und Leggings ab und nähe ein Bündchen dran. Bündchenware ist einfach toll, es ist viel dehnbarer und weicher als ein Gummi. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Kleinen nicht so schnell aus der Kleidung rauswachsen, vor allem wenn es kurze Sommerkleidung ist. Die Leggings vom letzten Sommer können wir jetzt als Capri-Leggings anziehen, weil Stoff und Bündchen so schön dehnbar sind.
Wie ist das bei Euch? Haben Eure Kinder auch Probleme mit schlecht sitzender Kleidung? Näht Ihr den Bauchabschluss lieber mit Gummiband oder mit Bündchen? Ich freue mich, von euch zu hören!
Viele liebe Grüße,
Cailin
PS: Und wenn du eine Baby- und Kinderleggings mit Bündchen nähen möchtest, melde dich einfach zu unserem Newsletter an. Dann schicke ich dir das kostenlose Schnittmuster der Leggings Luna in den Größen 44-116 innerhalb der nächsten Stunden zu.
Mara Zeitspieler meint
Für die Kleinen nehme ich auch immer Bündchenware. Ab Größe 104 bin ich auf Gummibund umgestiegen – besonders für die Sommersachen. 🙂
Viele Grüße
Mara Zeitspieler
cailin meint
Das ist ja interessant, vielen Dank für die Info 🙂 .
Viele Grüße,
Cailin
Karin meint
Wir haben hier das Problem mit großen Köpfen und manche Oberteile kriegen wir schwer rüber. Da trenne ich jetzt gerne mal am Halsausschnitt was ab und nähe ein elastisches Bündchen ran. Geht auch an dieser Stelle super! ?
cailin meint
Das ist eine gute Idee, für die Kleine müsste ich das bei manchen Shirts vielleicht auch mal machen 🙂
Viele Grüße,
Cailin
christine meint
Huhu (:
Ganz oft ist bei Kindern irgendwas an der Kleidung schuld, wenn sie „grundlos“ weinen oder quengelig sind. Sockenbündchen, zu enger Hosenbund, kratziges Label… ich kann da (nervigerweise!) selbst als Erwachsene noch ein Lied von singen.
Einen schönen Blog hast du (:
viele Grüße
cailin meint
Hallo Christine,
ja, da hast du sicher Recht! Die ganz Kleinen können auch noch nichts sagen, da ist es um so wichtiger, auf gemütliche Kleidung zu achten. Und zum Glück hilft mir mein Mann da 🙂
Es freut mich, dass dir der Blog gefällt!
Liebe Grüße,
Cailin
Anni meint
An die Leggins kommt bei mir grundsätzlich ein Bund aus Bündchenware. Meine Enkelin ist 3 und wohnt nicht hier. Mit Anprobieren ist da nix. Bei Bündchenware kommt es eben auf ein paar Zentimetr mehr oder weinger nicht an, die Sachen passen. 🙂
Liebe Grüße
Anni
Lena meint
Ich hab durch meinen Sohn erst mit dem nähen angefangen. Er passt nicht in die gekauften Hosen (vom Bund her) dafür sind sie sonst zu lang. Ich musste immer eine Nummer größer kaufen, die aber nicht saß, dafür am Bund passte. Aus dem Grund hab ich angefangen die Gummis abzutrennen und an alle Hosen Bündchen angenäht. Er liebt sie! Und mittlerweile nähe ich ihm auch komplette Hosen 😊 tolle Idee!
Brigitte Eichinger meint
Das finde ich total gute Lösung. Werde mir das für die Leggins oder andere Kleidung merken und umsetzen. Dankeschön
Lg Brigitte
Petra meint
Also bei unserer Enkelin, 14 Monate Gr. 86, habe ich das auch festgestellt mit den Gummis in den Hosen. Die Leggins, nach deinem tollen Schnitt, habe ich in vielen einfarbigen Bündchenstoffen in Gr. 80 genäht und die passen ihr super! Unsere Tochter ist auch ganz begeistert.
Rita meint
Hallo.
Natürlich passen nicht Lle Sachen jedem. Zum Glück, möchte ich sagen.
Mein Kleiner ist sehr groß, ihm passen obenrum Sachen in Größe 92/98, aber Hosen teilweise noch in der 86. Er hat nen langen schmalen Oberkörper. So konnte ich „gebraucht“ drei neu genäht wunderschöne Pullis zu nem kleinen Preis bekommen, weil die Mama beim ohnehin etwas engen Schnittmuster noch die NZG vergessen hat 🙈😂 meinem Schatz passen sie perfekt! 👍🏻
Aber es ist ja auch gut, dass wir nicht alle gleich sind. Sonst könnten wir uns ja nicht über schlecht sitzende Klamotten aufregen und über Änderungsideen nachdenken.
Das krasseste war übrigens ein Größe 74 Body, der in der 62 schon viel zu klein war 😳
Liebe Grüße,
DaIsY
Daniela meint
Ich nehme meistens Bündchen und ziehe individuell einen Gummi ein, teilweise auch Weitenverstellbar. Unsere Tochter gehört zu den schlanken und großen Kindern, meistens muss ich in Weite und Länge unterschiedliche Größen nehmen.
Yvonne meint
Bei uns ist das Problem ehr, dass meinem Sohn so schmal ist, dass sowohl gekaufte als genähte Hosen viel zu weit sind und vom Po rutschen. Ich habe festgestellt, das Jungshosen en Mädchenhosen sehr unterschiedlich geschnitten sind; Grösse 104 für Jungs ist oft mehr als 10 cm weiter als 104 für Mädchen… als müssten die immer lockeren Hosen tragen und Mädchen nur slim fit (??)
Meine Lösung ist zzt, ihm einfach Mädchenjeans zu kaufen/nähen. Ihm ist es egal, dass sie oft rosa Bündchen haben. Manchmal hätte er aber gern die coole Jungsmuster mit Autos usw und dann muss ich ran um die gekauften Hosen selbst enger zu machen, oder ich kaufe eine Grösse zu klein und verlängere das Hosenbein. Bei Jeans fällt mir das nicht so leicht!
Zuhause trägt er gern deine Leggings, ich habe schon einige als Pyama Hose für ihm gemacht 🙂