Seit einiger Zeit schon möchte ich einen Beitrag zur Coolness des Nähens schreiben. Denn einerseits liebe ich das Nähen und ich bekomme für die genähten Kleider viele Komplimente. Andererseits überlege ich manchmal schon, wie offen ich bei Bekannten oder Arbeitskollegen damit umgehe, dass ich in meiner Freizeit nähe. Nähen liegt einderseits voll im Trend, an jeder Ecke kann man schöne Stöffchen kaufen und auch junge Mädchen gehen vermehrt in Nähkurse, aber irgendwie hängt dem Nähen doch noch etwas Angestaubtes an.
Und ja, ich habe schon mindestens einen dummen Spruch kassiert: „Das also macht die moderne Frau von heute“ meinte mein guter Freund, der Professor aus Heidelberg. Zugegebenermaßen wollte er mich damit nur aufziehen, aber der Spruch fasst dennoch ganz gut zusammen, was beim Nähen noch mitschwingt: Es ist von gestern, etwas unmodern und unemanzipiert.
Woher das wohl kommt, dass selbstgemachter Kleidung etwas Hausbackenes anhaftet? Aus den Fünfzigern, als man tatsächlich noch genäht hat, um Geld in der Haushaltskasse zu sparen? Oder aus den Achtzigern, als das Selbstgemachte ein Öko-Lebensgefühl transportierte? Wo die Kleider der coolen Kinder teure Markenkleidung war?
Noch gut in Erinnerung ist mir der Beitrag von Muckelie Warum meine Kinder kein weiß tragen. Ihr ist wichtig, dass ihre Kinder Kind sein dürfen: „Sie sollen sich in ihren Kleidern wohlfühlen, toben und sich dreckig machen können.“
Etwas weiter schreibt sie: „Kleidung ist ja auch so ein Thema. Ich versuche bei meiner selbst genähten Kleidung schon etwas darauf zu achten, dass sie nicht zu sehr nach selbst genäht aussieht. Ich möchte nicht, dass alle mit dem Finger auf meine Kinder zeigen. Ich will weder, dass sie gehänselt werden, noch dass die Frage kommt, ob Mama das selber genäht hat.“
Wenn ich ehrlich bin, kenne ich diese Angst vor dem Hänseln auch, aber eigentlich nur bevor ich tatsächlich angefangen habe zu nähen. In der Praxis hat das bei uns keine Rolle gespielt.
Doch dass man der Kleidung gar nicht ansehen darf, dass sie von der Mama genäht ist, scheint doch etwas widersinnig. Ein Grund zu nähen, ist doch genau, damit die Kleider nicht aussehen wie von einem Fast-Fashion-Label, oder?
Vielleicht, aber vielleicht auch nicht. Über die Frage, ob „Das sieht aus wie gekauft!“ ein Kompliment oder eine Beleidigung ist, wird in Näh-Gruppen immer wieder diskutiert…
Da ich immer gerne lese, was andere so meinen, habe ich Google mal gefragt, ob andere das Nähen vielleicht auch peinlich finden. Die einzige ausführlichere Antwort fand ich allerdings etwas unbefriedigend: https://blog.bernina.com/de/2010/04/ist-nahen-peinlich. Versteht mich nicht falsch, der Artikel ist wirklich spannend. Wusstet Ihr, dass jeder Deutsche im Durchschnitt 18 Kilogramm Kleidung pro Jahr kauft? Aber ist Nähen wirklich „eine ausgezeichnete Idee und Teil eines erwachenden und wachsenden Bewusstseins für die eigene Kreativität und Individualität, für Gemeinschaftssinn und Austausch“? Ist Nähen ein „Trendsport“? Das Fazit der Autorin ist, dass Nähen nicht peinlich ist, aber ich persönlich finde mich in diesem Artikel nicht wieder.
Ich habe also stattdessen die Leser meines Newsletters befragt, was sie meinen und habe ausschließlich positive Rückmeldungen bekommen. Claudia von kreativesbastelnest finden Nähen zum Beispiel überhaupt nicht peinlich und bekommen ausschließlich Lob und sogar Bewunderung, wenn die Leute erfahren, dass die Kleidung selbstgenäht ist. Einen dummen Spruch hat sie noch nie zu hören bekommen.
Auch Jane schreibt auf ihrem Blogg Staubkornklein zur Leggings Luna: „In der Kita sind die Hosen schon super angekommen, ich werde ständig von Erziehern und Eltern gefragt, wo man denn solche Kindersachen herbekommt.“
Und ja, auch bei diesen Erfahrungen finde ich mich wieder. Wenn es um konkrete Kleidungsstücke geht, bekomme ich auch viel Lob und oft auch Anerkennung meiner handwerklichen Fertigkeiten. In der Krabbelgruppe war zum Beispiel der rote Nicki-Pulli der Hit.
Beim Großen kam der graue Hoodie mit den Vögeln bei den Kindergärtnerinnen super an, genauso wie der selbstgenähte Batman-Umhang. Der aus Pappe gebastelte Zylinder war im Kindergarten bei den Kindern sogar so beliebt, dass alle ihn mal aufsetzen wollten. Nähen feiert ja ganz offensichtlich seit einigen Jahren ein Comeback und ist bei vielen Leuten gerade „in“. Das hat sich vielleicht noch nicht bis zu jedem herumgesprochen und es wird wohl immer Leute geben, die das Nähen doof finden.
Und was ist nun mein persönliches Fazit? Ich mag das Nähen einfach und es macht der ganze Familie Spaß, Sachen selber zu herzustellen.
Wenn die Kinder dann größer werden und in der Pubertät vielleicht eine Weile keine von Mama genähte Kleidung tragen wollen, dann nähe ich eben mehr für mich. Denn als Erwachsene darf ich mir auch meine eigene Meinung bilden, muss nicht immer „cool“ sein und entscheide selber, was ich toll finde. Denn ja, es ist wohl tatsächlich so: Nähen – das macht die moderne Frau von heute. 🙂
Ich bin neugierig: Wie ist denn das bei Euch: Warum näht Ihr und ist das Nähen Euch (oder Euren Kindern) peinlich? Wieso? Oder wieso nicht?
Ich freue mich, von Euch zu hören und werde ganz sicher alle Antworten lesen!
Viele Grüße,
Cailin
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Stacia meint
Ich finde Nähen total toll und habe auch noch nie negatives Feedback bekommen. Ganz im Gegenteil. Mir erscheint es schön, wenn nicht alle Kinder das Gleiche anhaben, sondern die Kleidung individuell verschieden ist. Der Gedanke zu verheimlichen, dass ich meine Kinder oder mich benähe, ist mir tatsächlich noch nie gekommen.
Was ich schlimm an gekaufter Kleidung finde, also neben den Produktionsbedingungen und der Umweltbelastung, sind diese kleine Plastikteile mit denen immer das Schildchen daran befestigt ist. Furchtbar! Immer fliegt ein Teil beim Abschneiden durch die Gegend oder in das Kleidungsstück und lässt sich nicht wieder finden. Durch das Selbernähen kann ich einen Großteil dieser Dinge umgehen.
Was mir bei Kinderstoffen auffällt ist, dass sie anscheinend so bunt wie möglich sein müssen. Das macht meiner Meinung nach noch keinen fröhlichen oder schönen Stoff aus, aber die Geschmäcker sind eben verschieden.
Also, Nähen ist total toll! Mach unbedingt weiter so und sei stolz!
Liebe Grüße
Stacia
cailin meint
Hallo Stacia,
vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Es stimmt, dass das Nähen zur Vielfalt der Kleidung beiträgt.
Es gibt wirklich soo viele gute Gründe zu Nähen. Es freut mich persönlich einfach, wenn ein fertiges Teil von der Maschine hüpft, dann bin ich tatsächlich ein wenig stolz auf mein Werk. Und dann ist es nochmal toll, wenn die Kinder in den selber genähten Kleidern herumlaufen!
Ich mag bei weitem auch nicht jeden (Kinder-)Stoff, der angeboten wird, aber irgendwie ist das Stofflager trotzdem immer gut genug gefüllt 🙂
Viele Grüße,
Cailin
Karin meint
Peinlich? ?
Das kam mir tatsächlich noch nie in den Sinn! Ich nähe ja erst seit einem halben Jahr, aber ich bin durchweg stolz auf jedes noch so kleine Werk und habe bis jetzt auch nur Lob und Anerkennung geerntet – sogar von meinem Mann, der wirklich bei allem sehr kritisch ist. ?
Nähen ist ein tolles produktives Hobby und man kann seine Kreativität voll ausleben. Meine Kinder tragen ihre Sachen alle mit Stolz und machen kein Geheimnis daraus, daß es handgemacht von Mama ist. Selbst meine Tochter (26 Monate) guckt jedes Teil mit großen Augen an und sagt: „Hat die Mama näht! Hübsch!“ ?
cailin meint
Hallo Karin,
das ist ja toll, was du berichtest! Es ist vielleicht wirklich so, dass diejenigen, die das Nähen mit etwas Hausbackenem verbinden, zu einer (aussterbenden) Minderheit gehören. Das wäre ja nicht das Schlechteste 🙂
Liebe Grüße,
Cailin
Nria meint
Hmm, ich habe noch nie eine negative Reaktion auf mein Hobby bekommen. Aber generell ist ja aktuell Selbermachen ein großer Trend (im Zuge von Minimalismus, Öko, Rückbesinnung blabla usw.), was auch hoffentlich noch eine Weile so bleibt.
Ich habe im späten Teeniealter mit dem Nähen angefangen, vorher habe ich schon eine Weile Entwürfe skizziert ohne den Plan, sie je umzusetzen (wäre vielleicht interessant, falls ich die Zettel noch aufgehoben habe und irgendwann wiederfinde …). Ich kam nicht auf die Idee, die Sachen wirklich nähen zu wollen – aber nicht, weil Nähen mir wie ein altmodisches Hobby erschien, sondern weil ich irgendwie glaubte, es sei furchtbar schwierig zu nähen.
Klar, einige Leute werden es immer blöd finden – vielleicht sind das vor allem Menschen, die auf Glamour und Exklusivität stehen? Aber es gibt nunmal nichts, das jedem gefällt.
cailin meint
Hallo Nria,
danke für deinen interessanten Kommentar, so habe ich es noch gar nicht betrachtet. Aber es kann gut sein, dass es nicht nur dir so ging und dass das Nähen deswegen eine Weile in der Versenkung verschwunden ist, weil viele dachten, es sei so schwierig? Man hat es nicht mehr automatisch in der Schule oder von der Mutter gelernt und es gab im Internet ja noch nicht diese schönen bebilderten Anleitungen 🙂
Und ja, du hast Recht, man kann es sowieso nicht jedem Recht machen…
Viele Grüße,
Cailin
Flora meint
Sehr interessantes Thema……
Ich habe schon in den 80igern und 90igern viel für meine 4 Kinder genäht, gebastelt und gestrickt. Einmal um für meine Kreativität ein Ventil zu finden und außerdem auch um Geld zu sparen. Es stimmt schon, alles Selbstgemachte (auch aus der Küche) hatte damals einen geringeren Wert.
Zu der Zeit wurden Frauen immer Selbstständiger und hatten somit immer weniger Zeit für „Heim und Herd“. Fast Food wurde modern und Kleidung wurde schnell mal besorgt.
Wie toll ist es, das Frauen, Männer und Kinder sich heute des Wertes etwas von Hand Hergestelltem wieder bewusst sind!
Ich nähe jetzt als Wiedereinsteigerin mit der gleichen Freude wie früher für meine Familie und jedes einzelne Teil ist mit Liebe durchwebt, so etwas kann man nicht kaufen!!!
Und heute werde ich von meinen Freundinnen beneidet, für meine Nähkunst, um die Freude, die ich damit habe und um das unumstößliche Selbstbewusstsein, mit dem ich meine Schätze trage oder verschenke. ?
cailin meint
Hallo Flora,
danke für deinen sehr interessanten Erfahrungsbericht. Ja, es stimmt, dass viele sich wieder bewusst werden, was der Wert von Handgemachtem ist. Vielleicht gerade deswegen, weil man nichts mehr von Hand machen „muss“ sondern es eben mal schnell kaufen könnte.
Schade eigentlich, dass man sich früher des Wertes nicht so bewusst war… Dafür kannst du jetzt die Früchte deines Könnens genießen 🙂
Viel Spaß weiterhin beim Nähen!
Cailin
Fussel meint
Ich habe von Amerikanerinnen mehrfach gehört, dass sie sich in den 70ern oder 80ern tolle Sachen genäht hatten (also so richtig kompliziert, Hosenanzüge und sowas) und dann Kolleginnen in bewunderndem Tonfall fragten, wo diejenige sich das denn gekauft hätte. Nachdem sie dann gesagt hatte, daß sie das selber genäht hatte, gab es plötzlich aber keine Komplimente, sondern abfällige Kommentare nach dem Motto „Du mußt es ja nötig haben“. Bei späteren Gelegenheiten hat die Selbernäherin dann immer behauptet, daß die Sachen von einer teuren Marke stammen würden und schon waren sie toll…
Bei Stricksachen habe ich (diesmal von einer Deutschen) gehört, daß ihre Schwägerin den Kindern (also den Nichten und Neffen der Strickerin) die handgestrickten Sachen nicht angezogen hat und als die Kinder größer wurden, sie ihnen weggenommen hat, weil selbstgemacht für sie peinlich war und nur Markenkleidung gut genug. Nachdem die Strickerin dann eigene Aufnäher erstellt und an die Mützen etc. genäht hatte, trugen die Kinder plötzlich die Sachen (und fanden sie toll). Und warum? Weil Mutter dachte, das wäre das Label einer besonderen (teuren) Boutique. Als sie irgendwann rausgefunden hat, daß das ein selbsterstelltes Label war, waren die Mützen wieder weg und es war egal, daß die Kinder sie mochten und daß andere Leute sich auch positiv darüber geäußert hatten…
Solche Leute gibt’s also auch.
Mit der Umfrage unter Deiner Leserschaft wirst Du diese Klientel aber sicher nicht erwischen, denn die handarbeiten mit Sicherheit nicht.
Ich stricke mehr als ich nähe, aber da ist das Großmutter-Image wohl noch schlimmer als beim Nähen. Und viele denken immer noch, selbergemacht würde bedeuten, es müsse grob und ungelenk aussehen und obendrein noch eine schlechte Paßform haben.
Aber gerade wenn man sich Konfektionskleidung ansieht, dann wird einem klar, wie schlecht die oft zugeschnitten (bei Karos oder anderen regelmäßigen Mustern passen praktisch nie die Linien aufeinander) und verarbeitet ist (diese tütenförmigen Abnäher häufig! Die Nähte!).
Andererseits gibt es viele Leute, die das „Grob und zusammengeknallt“-Image von Handgemachtem befördern, indem sie Dinge extra grob machen und dann sagen „es soll ja handgemacht aussehen“. Aarrgh! Nein, es soll handgemacht SEIN, aber gut verarbeitet!
Das Gegenstück dazu sind dann Komplimente wie „sieht aus wie gekauft“. Auch so ein Satz, wo sich meine Stacheln aufstellen.
Gerade bei den Stricksachen bekommt man eine ähnliche Qualität, wie ich sie selbermache, einfach nicht zu kaufen. Jedenfalls nicht für den Geldbeutel eines Normalbürgers.
Ich sage dann immer, daß die Sachen maßgeschneidert sind, wenn ich sie selbermache. Das heißt, individuelle Paßform, die Farbe, die ich möchte, eine Garnqualität mit 100% Wolle, Ärmel, die lang genug sind für mich (ewiges Problem bei gekaufter Kleidung) und aufwendige Muster, die man auch so nirgends zu kaufen bekommt.
Also Du bist Deine eigene Maßschneiderin 🙂
cailin meint
Hallo Fussel,
vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar! Und die Aussage mit der Maßschneiderin gefällt mir sehr gut. Und das ist doch auch ein Ziel, auf das man hinarbeiten kann: Es sieht nicht aus wie handgemacht und nicht wie gekauft, sondern wie maßgeschneidert. 🙂 Allerdings sind wir bei Kinderkleidern oft noch nicht soweit, zumindest was die Passform angeht…
Seitdem ich nähe, merke ich bei manchen Sachen auch, wie schlecht sie verarbeitet sind. Genauso oft denke ich aber auch, dass manche Kleidung ganz schön aufwändig und gut verarbeitet ist, vor allem zu dem Preis. Wenn zum Beispiel eine Kinder-Jacke aus Bio-Sweat mit gefütterter Kapuze weniger als 10 Euro kostet…
Viele Grüße,
Cailin
Betty meint
Es macht mich gerade richtig traurig zu lesen, dass die selbstgestrickten Dinge den Kindern vorenthalten und weggenommen wurden! Da hat jemand viel Arbeit und Liebe reingesteckt und dann sowas. Schämen sollten sich alle die so denken und nicht zu schätzen wissen warum man Dinge selbst herstellt!
Petra meint
Wenn man gute Stoffe mag und auch eine nicht so Maßfigur hat, ist Nähen das einzig wahre! Was macht es einer selbstbewußten Frau (oder deren Kinder) aus, was andere sagen. Mein Sohn war und ist stolz auf die genähte Kleidung und auch ich habe noch nie gehört,das an meiner Gaderobe etwas auszusetzen ist. Es macht mich glücklich, wenn ich gute Stoffe verarbeiten kann und allesrichtig passt.
cailin meint
Hallo Petra,
danke für deinen lieben Kommentar! Und es ist auch bei uns so, dass die Kinder ihre selbst genähte Kleidung mögen und dafür Komplimente bekommen 🙂
Viele liebe Grüße,
Cailin
Rosi meint
Ich finde selbernähen ganz cool. Habe früher Nähkurse mit viel Spaß besucht, mit naja auch ein wenig Erfolg. Zumindest paßten die Sachen, und stolz war ich auch drauf. Wegen meines sehr anstrengenden Berufs, Und 2 Kindern( trotzdem gearbeitet), bin ich zu nix mehr gekommen. Doch nun in Rente, mach ich wieder vieles selbst und was das Nähen betrifft, total auf dem Recicling- Trip. Ändere Gebrauchtes, vor allem Jeans und Herrenhemden. Es macht Spaß, nicht alles in die Kleidersammlung zu bringen……Fazit: Nähen ist überhaupt nicht uncool!
Vera meint
Nachdem unsere Mutti viel zu früh von uns gegangen ist dachte ich jetzt besuche ich einen Nähkurs damit ich wenigstens mal einen RV auswechseln kann und nicht ständig für Änderungen Geld zahlen muss. Dann hab ich sehr viel genäht, sogar für meinen Mann. Dann kam unser Kind auf die Welt und dann ging es weiter mit dem Nähen bis zu einem Alter, da ging es einfach nicht mehr, war auch beruflich stark eingebunden. Es folgte eine jahrelange Pause, jetzt bin ich in Rente, jung geblieben und habe 3 ganz goldige Enkel. Als es mit Corona angefangen hatte und jeder sollte MNS tragen und keine da waren hab ich in meiner Schatzkiste gewühlt undMNS genäht, jeder hat sie bewundert,niemand hat eine negative Bemerkung gemacht. Jetzt hab ich viel mehr Zeit, bin fit und muss mich beschäftigen mit etwas was meinen Kopf nicht brach legt, also kreativ sein ist gefragt. Es wird genäht auf Teufel komm raus alles was mir unter die Nadel kommt, die Nähmaschinen glühen. Mein angespartes Urlaubsgeld das ich letztes Jahr dafür nicht gebraucht hatte (Dank Corona) wurde in 3 Nähmaschinen investiert Computernähmaschine, Ovi, und Overlock. Und jetzt geht hier richtig die Post ab. Über meine entstandenen Creationen freuen sich meine Enkel sehr und sie ziehen auch liebend gerne an. Es ist auch egal ob das die Boxershorts, Socken, Jacken , Hosen oder Shirts sind hauptsache von Omi genäht. Jeder der diese Teile sieht ist begeistert davon, niemand hat jemals eine negative Bemerkung gemacht. Außerdem freue ich mich immer über ein gelungenes Projekt, egal was es ist, ob Deco, Kleidung, Verpackung, es immer ein Unikat. Meine Liebe zum Nähen wird niemals verblühen, denke ich doch immer daran dass es mit viel Liebe selbst gemacht ist und nie so schnell in den Müll wandert. Außerdem ist die Qualität der Stoffe sehr viel besser wie die Billigware.
GlG
Vera
AnnA meint
Hallo moin,
Ich deute dieses Thema lediglich als Kontaktbedarf in Koronazeiten, da wir alle die soziale Vernachlässigung deutlich spüren im Alltag.
Frauen, die so strukturiert und engagiert sind wie du, die haben null Ansatz um sich selbst so infrage zu stellen.
In Kurzform als Mutmacher zum wunderbaren Leben:
„Neid ist die ehrlichste Form von Anerkennung!“
„Was kümmert es eine Löwin, was die Hyänen hinter ihrem Rücken reden?“
Bleib so wie du bist, neugierig, empathisch und wunderbar,
LG AnnA aus Nordfriesland 🕊🌊🌊🌊
Elisabeth meint
Also ehrlich, als meine Kinder klein waren fanden sie Selbstgenähtes total peinlich. Obwohl ich Nähen gelernt hab. Da waren Marken angesagt…. Inzwischen bin ich von dreien der Kinder Oma. Am Anfang meinten sie auch: Oma hat einen speziellen Geschmack, also Vorsicht! Ich hab dann für Frühchen genäht, das haben sie gesehen. Und auf einmal: Boahhhh, das will ich auch für *****. Und dann ging’s los!!!! Ich komme inzwischen echt nicht mehr nach, v A, weil dann diese und jene Freunde auch sowas wollen. Aber dazu hab ich nur in den seltensten Fällen Lust, sonst mach‘ ich ja gar nichts anderes mehr. Ich nähe auch für mich sehr viel, hab durch sechs Schwangerschaften einen After-Babybauch behalten 😬, da ist es oft nicht leicht, Passendes zu kaufen. Im Moment eh nicht. Also nähen ist alles andere als altbacken!!!! Und wenn ich manchmal die Qualität von Gekauftem anschaue, finde ich es schon fast als Schimpfwort, wenn jemand sagt:“ Das sieht ja aus wie gekauft !“ In diesem Sinne: Nähen ist absolut in!
Fia Klein meint
Nähen ist überhaupt nicht peinlich. Durch einen Unfall vor fünf Jahren bin ich in meiner Mobilität stark eingeschränkt. Mehr durch Zufall bin ich zum nähen gekommen. Meine Tochter hatte sich einen dieser Turnbeutel, die damals im Trend lagen, für viel Geld gekauft, aber die Verarbeitung war miserabel. Also hab ich mir gedacht, das kannst du besser. Meine Tochter war sehr stolz einen einmaligen, pinkfarbenen Flamingoturnbeutel zu tragen. Ihre Freundinnen wollten natürlich auch so etwas haben. Das war der Beginn meiner Nählaufbahn😊 . Heute nähe ich über Handtaschen, Dekoartikel, Kinderkissen und Kleidung fast alles was ich möchte. Im Internet gibt es für alles Nähtuturials und sonstige Hilfen. Zur Zeit bin ich werdende Oma und nähe mit Begeisterung Babykleidung. Bisher habe ich noch nie einen negativen Komentar bekommen, im Gegenteil immer Lob und Anerkennung und vorsichtiges Fragen meiner Bekannten: kannst du das auch für mich machen?
Mein Rat an alle Interessierten, einfach machen und ausprobieren, es kann ja nichts passieren, ausser das vielleicht ein Projekt in die Tonne geht. Man näht dann halt nicht mit einem teuren Stoff.
Also ran an die Maschinen
Carena HOLWEG meint
Ich finde es cool zu nähen, es bereichert mich. Seit ich Enkel habe um so mehr. Es ist richtig schön wenn die Enkel den Stoff aussuchen und mir sagen was sie möchten. Ob Beanie , Zipfelmütze, Tshirt oder eine Räuberhose alles ist möglich. Danke für eure schönen Muster, Anleitungen und Ideen macht weiter so. Eure Carena
Inge meint
Ich habe vor 30 Jahren mit dem Nähen angefangen..für meine Tochter. Ich fand damals die holländischen Stoffe toll und die Schnittmuster.. manchmal bin ich sogar dort auf die Märkte gefahren..eine Freundin hat mir oft beim Übersetzen der niederländischen Hefte geholfen.
Leider war mit Eintritt in die Schule damit Schluss, da sich Kinder lustig gemacht haben.
Jetzt ist meine Tochter selber Mama und ich bin wieder angefangen für meine Enkelkinder zu nähen. Die Ergebnisse werden sogar veröffentlicht bei Instagram..und es ist noch nie einen negativen Kommentar erhalten…für Enkelkinder macht es noch mehr Spaß
Betty meint
Ich hatte immer Angst vorm Nähen. Vor der Maschine, vielleicht auch vor dem Verschwenden von Geld wenn etwas nicht gelingt, wo von ich zwangsläufig ausging.
Vor 16 Monaten Mutter geworden und somit konfrontiert von verschiedenen handmade Kleidungsstücken, habe ich auf das Ende von Kontaktverboten gewartet und vor kurzem einen 2,5 stündigen Nähkurs für Anfänger, der zufällig für Kinderkleidung war, besucht. Mit Erfolg. Ein Mützchen wurde genäht und die Angst war weg. Die geschenkte Nähmaschine meiner Mutter (leider ohne Zeit mir das Nähen zu zeigen) konnte endlich in Beschlag genommen werden und auch wenn ich noch nicht viel vorzuweisen habe, so habe ich doch auch schon sehr große Freude dabei. Kleidung wurde so schon repariert und abgeändert, eine zweite Mütze, die süße Zipfelmütze von K-Nähleon, kam dazu. Und mit kleinem Label an der Seite und einer kleinen Eule drauf gebügelt macht es sie noch niedlicher und einzigartiger. Mein Kleiner findet Eulen toll und hat sie ständig abgenommen um sich die Eule nochmal anzusehen. Das und der unendliche Stolz es selbst hergestellt zu haben kann einem niemand nehmen. Ich bin so glücklich es endlich angepackt zu haben und freue mich auf kompliziertere Teile.
Mir ist es egal was andere sagen, diese Freude, das Nähprojekt beendet zu haben, zu sehen wie süß diese Mütze aussieht und der Stolz sagen zu können, man hat es selbst hergestellt ist für mich ein vollkommen neues und sehr erfüllendes Gefühl.
♡♡♡
Karin Kircher meint
Ich habe mit dem Nähen angefangen, als Masken tragen angesagt war. Es hat mir gefallen, dann habe ich erfahren, dass ich Oma werde und dann ging es weiter und es macht mir sehr viel Spaß zu nähen, die fertige Produkte zu sehen und sie dann an meinem Enkel zu sehen. Erst hatte ich eine normale Nähmaschine und jetzt habe ich mir noch eine Overlock gekauft und da macht es noch mehr Spaß zu nähen. Ich kann es nur jedem empfehlen zu nähen, denn alle Teile sind Unikate, auch wenn sie nicht immer so perfekt ausfallen, egal wir sind ja auch keine Profis.
Carmen meint
Nähen ist eines der Kreativsten Hobbies , die ich mir vorstellen kann.
Habe in der Corona-Zeit angefangen zu nähen.
Bin immer mutiger geworden und habe sogar schon u.a. einen Rucksack genäht.
Ganz offensichtlich ist er mir gut gelungen, weil man dachte, er wäre von Desigual.
Zur Zeit nähe ich Babykleidung für eine Freundin.
Ob Nähen peinlich ist, …diese Frage habe ich mir nie gestellt, weil es mir Spaß macht und deshalb sind solche Gedanken nie in meinem Kopf gewesen.
Nähen ist cool und die Beschenkten habe sich bislang total gefreut und das war ehrliche Freude.
Biggi meint
Nähen ist mehr als cool!!
Ich habe vor ca. 38 Jahren damit angefangen (als ich noch jung war:)). Damals haben sich die Kindergarten-Mamis in der Zeit wenn die Liebsten bei der „Kita-Tante“ waren getroffen und genäht, teilweise bis die Nadel glühte(jede wollte natürlich die Beste sein). Von Baby-Kinderkleidung arbeitete ich mich bis zur Erwachsenenkleidung hin(damals noch ohne Internet), musste als sehr viel teure Schnittmuster kaufen, vom Lehrgeld mal ganz abgesehen.Ich besitze eine Nähmaschine und eine Overlock(die gebe ich nicht mehr her).Bis heute, immerhin mit 63,nähe ich am liebsten Babykleidung und diese ist sehr begehrt da es immer Unikate sind.Peinlich?Nein peinlich ist nähen nicht. Viele würden dieses Hobby gerne teilen, trauen sich aber wohl nicht. Ich hoffe ich habe Euch nicht gelangweilt mit meiner Einschätzung .LG
Andrea meint
Nähen bedeutet für mich Entspannung und Entschleunigung, ist für mich also mehr, als nur cool zu sein!
Ich nähe seit ca 38 Jahren, zuerst nur Kinderkleidung, dann auch für Erwachsene. Leider gab es eine Zeit in den 80er und 90er Jahren, da galt Selbstgenähtes oft als „sich Markenkleidung nicht leisten könnend“ und wurde von der Umwelt herablassend wahrgenommen, obgleich Stoffe und Schnitte zu der Zeit teuer waren.
Mittlerweile stelle ich das Gegenteil fest. Selbst genähte Sachen haben einen gewaltigen Imagegewinn erfahren.
Jetzt mit 63 genieße ich das Nähen, probiere viel aus und freu mich über die Ergebnisse und deren Wertschätzung.
Und ja Nähen ist cool! LG
Annemarie meint
Nähen ist Entspannung pur und wenn man im Anschluss noch in glückliche Kinderaugen schauen kann. Es ist wirklich das tollste Hobby überhaupt. Mittlerweile hat sich bei uns sogar ein Gewerbe daraus entwickelt.
Vielleicht mag ja mal jemand stöbern kommen?
http://www.zottelzwerg.de
Ansonsten wünsche ich euch allen weiterhin viel Spaß beim nähen und wer es noch nicht ausprobiert hat und Interesse daran hat. Einfach machen;-)
Sabina meint
Nähen ist das neue Yoga. Ich liebe nähen und eigentlich alles was selbstgemacht ist, dazu gehört auch stricken, häkeln und basteln .
Als junge Frau mit zwei kleinen Kindern in den 80 ziger Jahren habe ich viel genäht . Dann kam die Zeit, wo ich voll berufstätig war und wenig Zeit blieb. Die Jungs wurden erwachsen und ich hatte wieder Zeit fürs Hobby. Seitdem verbringe ich viel Zeit an der Maschine, es gibt so schöne Stöffchen, tolle Schnittmuster und die Ideen kommen von allein. Meine eine Schwiegertochter habe ich mit nähen angesteckt und meinen ältesten Sohn auch. Wenn dort wenig Zeit ist, nähe ich super gern für meine Enkeltöchter. Das gibt immer strahlende Augen.
Fazit: Nähen ist weder angestaubt noch langweilig!
Claudia meint
Liebe junge/jung gebliebene (Groß-)Mütter,
als ich vor über vierzig Jahren als Studentin mit dem Nähen anfing, brauchte ich dringend ein langes Kleid als Trauzeugin bei einer kirchlichen Hochzeit. Der Preis für die Nähmaschine, die noch heute in meinen Diensten steht, war schon damals geringer als der für ein Kleid von der Stange und der Ehrgeiz riesig! Als die eigenen Kinder kamen, war die Zeit knapp, aber für Faschingskostüme, die nicht so 100%ig sein mussten, hat’s gereicht. Dann viele Jahre Pause mit ein paar bescheidenen, unbefriedigenden Nähprojekten, die wieder unfertig in der Versenkung verschwanden. Bis ich eines Tages Pinterest entdeckte!!! Kostenlose Schnittmuster, Nähtipps, Videos: mein Self-Made-Trip erlebte ein revival! Dann die Nachricht vom künftigen Enkelkind und ich war nicht mehr zu bremsen…
Nicht ein einziges Mal in all den Jahren war mir diese Leidenschaft zum Nähen peinlich, ganz nach dem Motto: „kaufen kann jeder…“ Ich bin stolz darauf, alte Sachen (z. B. Jeans) zu recyceln, nachhaltig zu sein und ein wenig dazu beizutragen unserer Wegwerf-Gesellschaft ein Schnippchen zu schlagen. Und ich verpasse manchen Werken gerne ein Label „Made with love“ oder „Handmade“.
Blöde Bemerkungen gabs bisher nie, weder für Selbst-Genähtes, noch für Beton-Skulpturen, selbstgebaute Hochbeete, etc.; ( ich hatte letztes Jahr als einzige in der gesamten Nachbarschaft und Freundeskreis Zucchini in Hülle und Fülle). Vielleicht bin ich auch an einem Punkt im Leben angekommen, an dem ich mir (nicht nur bzgl. meiner Hobbies )sage: was schert mich die Meinung anderer…
Und sollte mal eine(r) dumm daher reden: vielleicht ist das nur der Neid und die Scham über das eigene Unvermögen, die da sprechen! Also Kopf hoch liebe Hobby-Schneiderinnen, gibts was schöneres als Phantasie und Kreativität? Das sollen uns andere erst mal nachmachen!!!
P.S. Und herzlichen Dank an k-naehleon und all die anderen da draußen, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit uns teilen.
Jutta meint
Ich finde nähen total cool.Früher habe ich für meine Kinder genäht und mich an alles gewagt,nach dem Motto:geht nicht-gibts nicht .Heute Nähe ich mit Schüler/innen von klasse 3-8,es macht mir so viel Freude zu sehen wie sie sich dafür begeistern lassen.Es haben auch schon einige eine Nähmaschine bekommen und präsentieren stolz ihre Werke.Vielen Dank an alle,die die tollen Schnittmuster kostenlos zur Verfügung stellen.
gabi meint
Ich habe festgestellt, dass Leute, die nähen peinlich finden dann eben doch oft kommen und fragen: „Kannst du das mal eben reparieren?“ Da geht es dann zum Beispiel darum, Reißverschlüsse in Jacken auszutauschen. Die meisten haben keine Ahnung, wieviel Arbeit dahinter steckt. Wenn man dann die Bedürfnisse anderer Leute befriedigt, ist nähen dann plötzlich nicht mehr uncool. Da ich Oma werde, fange ich an, Babysachen zu nähen. Und ich habe mit meiner Schwiegertochter die Stoffe gemeinsam ausgesucht. Genäht habe ich für meine Töchter im Kindergarten. Uncool wurde es dann später im Teenageralter. Ich habe versucht, meinen Töchter beizubringen, dass es eben Unikate sind. Und sie tragen sollen was ihnen gefällt und nicht was andere vorschreiben. Ich habe sie ins nähen einbezogen und es dauerte nicht lange, da haben beide ebenfalls angefangen mit dem nähen. ihre Sachen haben sie stets mit Stolz getragen und sich nicht durch abfällige Bemerkungen der Mitschüler beeindrucken lassen. Meine Töchter sind selbstbewusst und zu eigenständigem Denken und Handeln ohne Beeinflussung von außen fähig. Und dazu hat das nähen beigetragen.