Zum Glück landen die Fäustlinge nur in diesem Supermarkt voller netter Menschen auf dem Boden und nicht draußen vor der Tür. Denn sonst läge mittlerweile mindestens ein Handschuh irgendwo im Regen auf dem Asphalt und die Maus müsste an den Fingern frieren.
Genau für dieses Problem wurden ja die Handschuh-Bänder erfunden, die man in die Jacke nestelt, aber ich finde sie ziemlich nervig anzuziehen. Deswegen habe ich bei meinem ersten Paar genähter Fäustlinge einfach „vergessen“, das Band anzunähen. Aber wenn uns diese netten Menschen die Handschuhe nicht immer nachtragen würden, hätten wir innerhalb weniger Tage gleich mehrere Paar mit Liebe genähter Handschuh verloren. Also habe ich mich durchgerungen und am zweiten Paar Fäustlinge doch ein Band angenäht.
Das Band soll nach Anleitung doppelt gefaltet und dann zusammengenäht werden. Weil ich gestern aber bei PepperÄnn einen Beitrag gelesen habe, wie man Textilgarn herstellt und was man alles damit machen kann, habe ich stattdessen kurzerhand Textilgarn verwendet.
Dazu habe ich von einem Single-Jersey die Kante abgeschnitten, die sich sowieso schon eingerollt hatte. (Nervt euch eingerollter Jersey eigentlich genauso wie mich?) So kann man mit der eingerollten Kante wenigstens etwas Sinnvolles anfangen! 🙂 Mir gefällt die Optik und das Band ist noch dazu superschnell fertig!
In dem Tutorial zum Textilgarn steht, man soll das Band schneiden und dann dehnen. Ich habe also das Band in der gewünschten Länge zugeschnitten und dann brav auseinandergezogen. Mir war aber nicht klar, wie stark sich das Band dann noch dehnt. Also als Tipp an Euch: Ihr könnt den Jersey-Streifen ruhig 10-20cm kürzer zuschneiden. 🙂
Die Fäustlinge sind übrigens sehr einfach geschnitten, denn sie haben keinen Daumen. Dadurch sind sie sehr schnell zu nähen, leicht anzuziehen und halten die Hände schön warm.
Ich gebe ja zu, auf pinterest sammle ich lauter aufwändige Kleidchen mit Drehrock und Kleidung mit toll gemusterten Stoffen. Aber im echten Leben nähe ich am liebsten einfache und schnelle Schnitte, die wir im Alltag ständig anziehen können, wie diese Fäustlinge, den 3-Minuten-Schal oder die Leggings Luna. Stoffe mit aufwändigen Mustern finde ich im Laden zwar toll, aber zuhause vernähe ich doch lieber die einfach gehaltenen Stoffe.
Naja, jetzt wird es etwas philosophisch, da mache ich lieber Schluss mit dem Bloggen und trinke mit meinem Liebsten einen heißen Tee vor dem Kamin 🙂
Liebe Grüße,
Cailin
Verena Rößel meint
Da bin ich wohl wie du ? ich nähe auch lieber einfache Schnitte/ Basics, da ich mir grade mit Motivstoffe schwer tue was die Kombination angeht. Ich schaue mir gerne die tollen aufwendigen Nähwerke an, denke sowas könnte ich auch mal nähen und im nächsten Moment ist mir dann bewusst, dass es doch nichts für mich ist ?
Aber das mit Jerseystreifen merke ich mir für die nächsten Fäustlinge für den Kleinen
cailin meint
Hallo Verena,
ja, die Gedanken kommen mit bekannt vor. Gerade habe ich zur Abwechslung einen (etwas) aufwendigeren Schnitt genäht und weiß wieder, was ich an den einfachen Basics habe. Nicht nur das Nähen dauert länger, sondern auch das Drucken, Papier-Schneiden und -Kleben, das Zuschneiden des Stoffes und dann am Ende auch noch die Nähte knappkantig abzusteppen… Es ist schon schön geworden. Aber in der Zeit hätte ich eben auch zehn Paar Handschuhe oder fünf Paar Leggings nähen können 🙂
Viele Grüße,
Cailin